Wilhelma-Treff 2014

Januar: Auf der Suche nach dem weißen Krokodil

In der Krokodilhalle des Zoologisch-Botanischen Gartens der Wilhelma in Stuttgart wurden zur Eröffnung im Jahre 1967 noch 28 Krokodile in 12 Arten, ein Zwergflusspferd und mehrere Galapagos-Elefantenschildkröten in recht übersichtlichen Gehegen gezeigt. Der wichtigste Bewohner war damals ein vier Meter langes ca. 500 kg schweres “weißes” Leistenkrokodil, das sich bei Tierpflegern, Besuchern und insbesondere bei Kindern größter Beliebtheit erfreute. Nach dessen Tod im Jahr 2000 und der schrittweisen Reduzierung des Krokodilbestandes wurde die Krokodilhalle der Wilhelma grundlegend für eine „artgerechte“ Haltung von Leistenkrokodilen umgebaut. Allerdings erwies sich die rechtzeitige Beschaffung der neuen Bewohner im Jahr 2006 alles andere als einfach, zumal die Wilhelma den Ministerpräsidenten zur Einweihung eingeladen.

Der Vortrag befasste sich mit den Krokodilen der Wilhelma, ihren wild oder in Farmen lebenden Verwandten, der tierärztlichen Betreuung und diversen kuriosen Geschichten – vom gebissenen Zoodirektor bis hin zum eierlegenden Krokodilmännchen.

Bild: W. Rietschel

Bild: W. Rietschel

Bild: B. & E. Winkler

Bild: B. & E. Winkler

Februar: Baja California – eine faszinierende Reise zu den großen und kleinen Walen

Im Februar 2012 erfüllten sich Bärbel und Elmar Winkler einen lange gehegten Wunsch: eine Reise zu den Walen der Baja California. Im Laufe der elf Tage, die sie auf der Hochseeyacht “Spirit of Adventure” um die langezogene Halbinsel herum unterwegs waren, sahen sie Buckelwale, Blauwale, Pottwale und – ein ganz besonderes Erlebnis – Grauwale mit ihren Kälbern.

März: Spitzbergen – das nördlichste Reiseziel der Welt

Eine Kreuzfahrt rund um Spitzbergen – dem Eingangstor zur Arktis, ist eine Reise in die Einsamkeit. Man ist weit entfernt von bewohnten Siedlungen unterwegs, erlebt eine grenzenlose Stille, sieht endlose Tundren.

Inmitten dieser Regionen rückt der Mensch in ein realistisches Verhältnis mit dieser übermächtigen und auch Ehrfurcht gebietenden Natur. Die wunderschönen Aufnahmen aus einer Berg- und Gletscherwelt mit einzigartigen Stimmungen im Licht der Mitternachtssonne zeigten uns eine ganz andere Seite der Eislandschaft.

Bild: W. Schwarz

Bild: W. Schwarz

Bild: J. Kircher

Bild: J. Kircher

April: Grzimeks Zoo und seine Zukunft

Der Direktor des Frankfurter Zoos, Prof. Dr. Manfred Niekisch, stellte den Mitgliedern des Fördervereins den Frankfurter Zoo vor. Als zweitältester Zoo Deutschlands baut der Frankfurter Zoo auf seinen Traditionen auf. Insbesondere Bernhard Grzimek hat den Zoo im Herzen der Mainmetropole mit seiner innovativen Tiergärtnerei und seinem Engagement für den Naturschutz geprägt. Seine Ideale beeinflussen Arbeit und Ausrichtung des Zoos noch heute bei der Umsetzung neuer Ideen und Konzepte, die den aktuellen Herausforderungen an eine moderne Tierhaltung und dem Naturschutz verpflichtet sind.

Mai: Korsika! Wilde Berge – weites Meer

Keine andere Insel im Mittelmeer vereint auf so engem Raum solche Gegensätze: Schneebedeckte Zweitausender blicken über glasklares Meer. Schroffe Felsküsten im Westen stehen schier endlosem Sandstrand der Ostküste gegenüber. Neblige, kühle  Buchenwälder thronen über duftender, sommerheißer Macchia. Bergbäche waschen seit Urzeiten ihr Bett in den Granit, gesäumt von einer Flora und Fauna, die weltweit oft nur hier auf dieser Insel anzutreffen ist.

Der Fotograf und Filmemacher Walter Steinberg und seine Frau, die Biologin Siglinde Fischer, begeisterten die Mitglieder mit Bildern und Erzählungen von ihrer abenteuerlichen Reise.

Spiegeleiqualle Bild: W. Steinberg

Spiegeleiqualle
Bild: W. Steinberg

Bild: Dr. T. Kölpin

Bild: Dr. T. Kölpin

Juni: Mitgliederversammlung

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes, hielt der neue Wilhelma-Direktor, Dr. Thomas Kölpin, einen bebilderten Vortrag zum Thema “Führende zoologische Einrichtungen in den USA und was wir vielleicht von diesen lernen können”.

Die USA ist auch im Hinblick auf zoologische Einrichtungen ein Land der Superlative. So kann man in Atlanta eines der weltgrößten Aquarien mit über 31.000 m³ Salz- und Süßwasserbecken besuchen. Hier drehen so besondere Tiere wie Mantarochen und Belugawale ihre Runden. Auch der Zoo von San Diego, den die Besucher sogar mit einer Seilbahn überqueren können, ist beeindruckend.

Oktober: Auf Safari in Kenia und Tansania

Die Länder Kenia und Tansania üben seit Jahrhunderten eine große Faszination aus. Die exotischen Kulturen, der große Tierreichtum und die atemberaubenden ursprünglichen Landschaften garantieren unvergessliche Reiseerlebnisse. Die  Multivisionsshow vermittelt einen spannenden Einblick in den Lebensraum der wilden Tiere.

Die Reise ging durch die berühmten Nationalparks Samburu, Nakuru, Masai Mara und Amboseli. In Tansania erwarteten die Wilhelma-Freunde der weltbekannte Ngorongoro Krater und der Serengeti Nationalpark. Sie beobachteten Elefanten, Nashörner, Büffel, Zebras, Rhinos, Giraffen, Gnus, Gazellen und viele andere Tiere. An Raubtieren erlebten sie Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen. Weiterhin stellten wunderschöne Aufnahmen den Zuschauern die traditionellen Kulturen der Masai-Dörfer und das bunte Treiben auf den Märkten vor.

Bild: K.-J. Vierfuß

Bild: K.-J. Vierfuß

Bild: B. Schäfer

Bild: B. Schäfer

November: Großstadtdschungel Wilhelma – die botanischen Lebensräume der Wilhelma und ihre natürlichen Vorbilder

In der Wilhelma kann der Besucher viele Tiere in einem naturnahen Lebensraum beobachten. Kaum ein Besucher weiß, dass es für diese Landschaften real existierende Vorbilder gibt. Diese liegen unter anderem in Australien, Mexiko und Brasilien.

Das Amazonienhaus orientiert sich beispielsweise am ­„Floresta­Nacional do Tapajós“, einem Schutzgebiet im Amazonas-Tiefland. Auf der Grundlage von wissenschaftlichen Studien hat die Wilhelma vor drei Jahren damit begonnen, dieses faszinierende Ökosystem im Kleinen nachzubauen. Dr. Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik in der Wilhelma, zeigte, wie erfolgreich dieses Vorhaben bislang war, welche tierischen und technischen Probleme auftauchen und was das Haus noch vom echten Amazonas unterscheidet.

 

Dezember: Rettet den Drill, den vergessenen Affen Afrikas!

Drills gehören nicht nur zu den eindrucksvollsten, sondern auch zu den bedrohtesten Affen Afrikas. Ihr Bestand wird heute auf nur ca. 3.000 Tiere geschätzt. Eine Ursache des Bestandsrückganges ist die ständige Schrumpfung ihres Lebensraumes in Westafrika. Durch industriellen Holzeinschlag, Anbau von riesigen Plantagen sowie Abbau von Bodenschätzen wird dieser unwiederbringlich zerstört. In ihrer Heimat, den Wäldern von Kamerun, Nigeria und der Insel Bioko, sind die Drills aber auch durch Wilderei stark bedroht. Die Jäger schießen die scheuen Waldbewohner, um das Fleisch der erwachsenen Tiere zu erhalten und es in der Stadt zu verkaufen. Dabei machen sie auch nicht vor Muttertieren halt. Zurück bleiben die Jungtiere – die verwaist und schutzlos als Haustiere verkauft werden.

Seit zehn Jahren setzt sich von Deutschland aus der Verein “Rettet den Drill e.V”. auf unterschiedlichen Ebenen für den Drill ein. Nicht nur Information und Aufklärung spielen eine große Rolle – der Verein unterstützt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden tatkräftig auch die PANDRILLUS Projekte vor Ort.

Bild: K. Paulsen

Bild: K. Paulsen