Lust auf Wilhelmawissen? Löwen

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24. Juli 2022

Lust auf Wilhelmawissen?

 

Wilhelmabegleiterin Manuela Kälberer präsentiert spannende Facts zu unseren Löwen. Dies ist ein weiterer Beitrag unserer Reihe, in der Ihnen unsere Wilhelmabegleiter ausgewählte Tierarten in einem kurzen Video vorstellen. Weitere Beiträge werden nach und nach veröffentlicht.

 

 

Asiatische Löwen

 

Die Löwen in der Wilhelma sind Asiatische Löwen. Sie verdanken ihren Namen ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, das von Bulgarien über Griechenland bis nach Indien reichte.

Unsere Löwen sind deshalb so besonders, weil es derzeit nur knapp 700 Exemplare gibt. Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie sogar so gut wie ausgestorben; es gab nur noch 20 Tiere. Daraufhin wurde im heutigen Indien im Bundesstaat Gujarat zunächst der Gir-Wald unter Schutz gestellt und später der Gir-Nationalpark gegründet, um die Art zu erhalten. Leider gelten sie auch noch als „vom Aussterben bedroht“.

Worin liegen denn die Unterschiede zwischen den Asiatischen und den Afrikanischen Löwen?

Die Asiatischen Löwen sind kleiner, haben eine Bauchfalte und eine schwächer ausgebildete Mähne, d.h. die Ohren sind sichtbar, dafür zieht sich die Mähne bis über die Ellenbogen. Die Rudel sind in der Regel kleiner als bei ihren afrikanischen Verwandten, aber bei beiden Löwen-Unterarten jagen die Weibchen, die Männchen beteiligen sich nur selten am „Broterwerb“.

Trotz dieser Unterschiede können Asiatische und Afrikanische Löwen gemeinsamen Nachwuchs bekommen. In der freien Wildbahn begegnen sie sich allerdings nicht und in Zoos werden sie bewusst nicht gekreuzt.

Unsere beiden Löwenmännchen im Gehege hinter mir heißen Kajal und Shapur. Sie pflegen einen ausgeglichenen und gleichberechtigten Umgang miteinander. Gefüttert werden sie an sechs Tagen in der Woche mit je etwa 8 kg Fleisch. Wir verfüttern Pferdefleisch, Rind, Schaf oder auch Kaninchen.

Um den Löwen einen abwechslungsreichen Tagesablauf zu bieten, lässt sich die Wilhelma einiges einfallen. So werden mit verschiedenen Fellen oder auch mit Huftierkot spannende Gerüche ins Gehege gebracht. Die Nahrung wird eingepackt und versteckt oder es gibt auch mal eine ganze Ziege, so dass sie wie in der freien Wildbahn fressen können. Für Löwen ist es völlig normal, 20 Stunden am Tag zu schlafen.

Löwen haben bereits bei der Entwicklung der Wilhelma zu einem Zoo eine besondere Rolle gespielt. Bis 1949, als die Wilhelma nach dem 2. Weltkrieg wieder ihre Türen öffnete, war sie ein botanischer Garten. Der damalige Direktor Albert Schöchle suchte nach einer Attraktion, um die Wilhelma von anderen Stuttgarter Parks abzuheben und fing an, Wanderausstellungen mit Tieren zu präsentieren. Der Eigentümer der Wilhelma, das Finanzministerium war davon nicht begeistert und bestand darauf, dass die wilden Tiere verschwinden.

Direktor Schöchle konnte jedoch den Finanzminister als Taufpaten für ein Löwenjunges gewinnen. Zur Taufe lud er die Presse ein und schrieb sogar die Rede für den Finanzminister. So kam es, dass der Finanzminister erklärte, dass das Löwenjunge die Stammmutter eines gesunden Löwengeschlechts in der Wilhelma werden möge. Damit durften die Tiere in der Wilhelma bleiben.

Die Wilhelmabegleiter

Die fachkundigen Führer in blauen Hemden mit Vereins-Logo warten von April bis Oktober samstags um 14 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 10.30 Uhr und 14 Uhr unter den beiden großen Ginkgobäumen, 30 Meter hinter dem Haupteingang auf interessierte Besucher. Wer mitlaufen möchte, kann dies einfach ohne Anmeldung und kostenlos tun. 

Mehr Infos zu den Wilhelmabegleitern gibt es hier!